Regentage - oder wie ich das Leben meines Exfreundes zerstöre.
An Regentagen wie heute überkommt mich eine seltsame Art Melancholie. Obwohl ich glücklich bin. Sein sollte. Bin. Aber es auch mal war. Egal wie eine Beziehung endet, es gab auch schöne Momente, sage ich. Und im gleichen Atemzug denke ich, was'n Bullshit. Denn wenn ich hier allein auf dem Sofa sitze, und den Regen an meinem Fenster herunter laufen sehe, brodelt es nur in mir. Ich sehe Tropfen auf Blätter aufschlagen, sehe wie die Blätter nach unten gedrückt und im gleichen Moment wieder nach oben geschleudert werden. Irgendwann sieht man aufgrund der durchdringenden Regenwand nichts mehr von alldem. Die grünen Augen im Fenster erinnern mich an etwas. Ich gehe nach unten, sperre die Tür auf und gehe zu den Fahrradständern. Tatsächlich, Babuschka sitzt in der Ecke. Wenn ich sie jetzt nicht mit rein nehme, habe ich niemanden, der mir heute Abend unten im Foyer Gesellschaft leistet. Dämliche Katze. Sie ist eitel, durch Pfützen laufen geht gar nicht. Um Pfützen herum? Um Gottes Willen, das hieße ja, Mademoiselle müsste Umwege in Kauf nehmen. Auch sie werde ich Ende des Jahres hier zurücklassen müssen. Dabei haben wir uns erst vor zwei Jahren kennen gelernt. Oder besser gesagt sie lief mir nachts vor die Füße und ich trat sie weg. Das abendliche Schälchen hochgradig verdünnter Milch ließ sie die Schmach vergessen. Und irgendwie entwickelte sich die Freundschaft Zweckgemeinschaft wie von selbst. Sie leistet mir Gesellschaft, ich versorge sie mit allerlei Leckerbissen. Wahrscheinlich macht sie das an jedem Haus, aber so ist das nun mal in solchen Beziehungen.
Und währenddessen kann ich nur daran denken, wie sehr es mich befriedigen würde, endlich einen Schlussstrich zu ziehen und nicht mehr mit Braunauge wegen diesembeschissenen Geld telefonieren zu müssen. Wie ich seiner Freundin stecke, dass er mir trotz ihrer glücklichen Beziehung noch Liebesschwüre geschickt hat, dass ihm alles Leid tut und er mich zurück haben will, weil keine so ist wie ich. Wie ich ihm all die Dinge, die im letzten Telefonat gefallen sind, dreifach zurück gebe und mit minimalsten Aufwand in Form eines einzigen Klicks größtmöglichsten Schaden erziele. Es wäre so einfach.
Und doch mache ich es nicht. Allein der Gedanke daran ekelt mich zu sehr. An Regentagen wie heute ekel ich mich vor mir selber. Das ist nicht die Grünäuglein, die ich besonders mag.
Inzwischen bin ich bis auf die Haut durchnässt. Babuschka ist das egal. Hauptsache, sie muss durch keine Pfütze. Ich geh mich dann mal umziehen und ein Schälchen Milch holen.
Ich will nicht wissen, wie der Nachgeschmack ist.
Und währenddessen kann ich nur daran denken, wie sehr es mich befriedigen würde, endlich einen Schlussstrich zu ziehen und nicht mehr mit Braunauge wegen diesem
Und doch mache ich es nicht. Allein der Gedanke daran ekelt mich zu sehr. An Regentagen wie heute ekel ich mich vor mir selber. Das ist nicht die Grünäuglein, die ich besonders mag.
Inzwischen bin ich bis auf die Haut durchnässt. Babuschka ist das egal. Hauptsache, sie muss durch keine Pfütze. Ich geh mich dann mal umziehen und ein Schälchen Milch holen.
Ich will nicht wissen, wie der Nachgeschmack ist.
Grünäuglein - 26. Jul, 20:27