Augenblicksfinderin

Kommentierte Augenblicke

Ich glaube, es ist...
ganz normal, dass man Dinge sehr selektiv erzählt....
diefrogg - 7. Jan, 21:40
Danke, dass Sie uns dieses...
Danke, dass Sie uns dieses Erlebnis nicht vorenthalten...
iGing - 5. Nov, 21:06
...danke für das teilhaben-dürfen...
...danke für das teilhaben-dürfen an deinem erlebten...
fata morgana - 5. Okt, 19:41
solche situationen sind...
solche situationen sind anstrengend und enervierend....
bonanzaMARGOT - 5. Okt, 11:50
Oh, Dankeschön :-)
Oh, Dankeschön :-)
Grünäuglein - 12. Sep, 07:14
da wünsche ich dir dort...
da wünsche ich dir dort einen guten start!
bonanzaMARGOT - 12. Sep, 07:03
Ursprünglich hatte ich...
Ursprünglich hatte ich mal Lehramt studiert, bin dann...
Grünäuglein - 11. Sep, 21:15
was ist das denn für...
was ist das denn für ein traumjob, auf den du wartest?
bonanzaMARGOT - 11. Sep, 17:51

Diskutierte Augenblicke

Oh, Dankeschön :-)
Oh, Dankeschön :-)
Augenblicksgedanken - 12. Sep, 07:14
Ursprünglich hatte ich...
Ursprünglich hatte ich mal Lehramt studiert, bin dann...
Augenblicksgedanken - 11. Sep, 21:15
kann ich ebenfalls nur...
kann ich ebenfalls nur zustimmen - und ich kann mich...
froggblog - 8. Sep, 22:16
Ich nehme mal an, die...
Ich nehme mal an, die Erdbeeren waren nicht angepflanzt,...
Klauswittelsbach - 24. Aug, 11:32
Eindeutig Beet Nr. 01
Das erinnert mehr an Feldblumen, die auf dem Grasstück...
Klauswittelsbach - 23. Aug, 19:32

Montag, 5. August 2013

Aufgeschnappt I

...eben im Bus, Gespräch von zwei Jugendlichen...

"Und der Kreisverkehr, ich sag's dir, der war so groß wie ein Viereck."

Wie die Kinder

Nachdem mich die Arbeit letzte Woche mit ungewöhnlicher Heftigkeit wieder in Beschlag genommen hat, verpuffte mein Privatleben wie eine Seifenblase. Manchmal frage ich mich, ob irgendjemand in der Personalabteilung daran denkt, dass ich pünktlich 15Uhr am 30. anfange, meinen Schreibtisch zu räumen um spätestens 16Uhr das Gebäude zu verlassen. Viele Projekte haben erst Mitte September Stichtag, aber gut, mein Problem soll es nicht sein.
Da ich wie schon erwähnt, die Werktage außer 6 Stunden Schlaf und gelegentlicher Nahrungsaufnahme keinerlei Zeit für Aktivitäten außerhalb meiner Wohnung - den Weg von Wohnung zu Arbeit mal ausgeklammert - hatte, entlud sich all dieser geballte Ich-muss-jetzt-unbedingt-raus-und-Spaß-haben-Frust in einem einzigen Wochenende.
Dies fing mit Freitagabend und der Freisprechanlage an. Man mag sich jetzt vielleicht fragen, was man denn Tolles mit einer Freisprechanlage machen kann. Dazu muss gesagt sein, dass Braunauge, Blauäuglein und ich in einem uralten Mietshaus wohnen, in dem die Freisprechanlagen nicht nur mit der Haustür, sondern auch untereinander verknüpft sind. Jedenfalls klingelte es am Abend und eine tiefe rauchige Stimme meldete sich mit den Worten "Bin ich jetzt im 1. EG rechts gelandet?". Höflich wie ich bin antwortete ich "Ja, sind Sie, aber Sie müssen doch wissen, wo Sie klingeln". Daraufhin folgte schallendes Gelächter hinter der Nachbarstür und aus der Freisprechanlage. Braunauge.
Nach einigem Herumprobieren bestätigte sich der anfängliche Verdacht. Die erste Zahl (1,2 oder 3) steht für die horizontale Position der Wohnung (links, mittig, rechts) und die zweite (0,1,2,…,5) für die vertikale Position, also die entsprechende Etage. Da Blauäuglein momentan im Urlaub ist, probierten wir zunächst ihre Wohnung und siehe da ein verräterisches Klingeln schallte durch das Treppenhaus. Der neu eingezogene Inder ganz oben war weniger angetan von unserer Spontanbegrüßung per Freisprechanlage. Nachdem Braunauge einmal quer über die Tasten klimperte landeten wir bei Anna. Leider kennen wir nur keine Anna. Anna jedenfalls hatte gerade Besuch von Daaaaaaaaavid. Zumindest schallte es kurz nach unserem gackernden Anruf dank Annas mächtigen Stimmorgans quer durch das Haus "Daaaaaaaaavid, schau mal aus dem Feeeeeeenster, da machen welche Klingelstreicheeeeeeeee". Ob wir jemals erfahren werden, wo Anna und David wohnen? Später am Abend kam uns nach ein paar Bier der grandiose Gedanke einen Aushang zu machen. Wer weiß, vielleicht haben wir ja neue Freunde gefunden.
Fast den gesamten Samstag verbrachten dann Grauauge und ich in einer Obstplantage. Leider waren wir für Johannisbeeren und Süßkirschen etwas spät dran, wir begnügten uns daher mit Sauerkirschen und Himbeeren. Mangels Leiter balancierte Grauauge mich auf den Schultern und ich tobte mich hoch oben in den Lüften zwischen den Kirschen aus, während Grauauge den Kirschbaum vor lauter Ästen nicht sah. Kurzum, die Ausbeute war trotz allem so mager, dass es unerklärlich war, wie so wenig Kirschen für so viele Flecken verantwortlich sein können. Dafür hielten wir uns umso länger im Himbeerfeld auf. Reihen 23 bis 28 luden zum Tanz. Wir platzierten uns strategisch günstig zwischen Reihe 26 und 27 und arbeiteten uns akribisch auf beiden Seiten vor. Dabei förderten wir richtige Prachtstücke zu Tage, die zum Verzehr fast zu schön waren. Währenddessen wanderte die Sonne ein gutes Stück und mein Dekolleté nahm allmählich eine ähnliche Färbung wie die der Himbeeren an. Insgesamt ergatterten wir stolze 3kg Beeren für knapp 15€. Nebenbei erhielt man gratis dazu viele Stunden Spaß im Gras, angestrengtes Bücken, Fluchen bzw. von mir bevorzugtem kreischenden Wegrennen wenn mal wieder knapp neben eine Wespe gegriffen hat und etwa 1kg Himbeeren für lau im Magen.
Am Sonntag wurde dann die Bäckerei in der hauseigenen Küche eröffnet. Maulwurfskuchen mit Kirschen, Torte mit Himbeeren, Muffins undundund. Angesichts der beachtlichen Kalorienanzahl der süßen Gebäcke werde ich wohl die Woche über hungern müssen.
Der Abschied von Grauauge fiel mir schwerer als sonst. Und im Wohnzimmer türmen sich noch die Flaschen. Ich müsste dringend sauber machen. Aber manchmal tut es einfach gut, das innere Kind raus zu lassen. Und überhaupt? Wer bestimmt schon ab wann oder ob man zu alt für etwas ist?

Und immer noch starren mich hunderte von Himbeeren an. Verstehst du? Sie starren mich an.

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