Unterleibsinteressengemeinschaft
Über Freunde und Bekanntschaften, die munter ihre Partner wechselten oder deren längste Beziehung sechs Monate hielt, konnte ich schon immer nur lachen. Und für Leute, die regelmäßig zu diversen Treffen in Diskotheken & Co gehen um sich abschleppen zu lassen oder selbst wen aufzureißen, nur um eine Nacht mit irgendwem irgendwo verbringen zu können und am nächsten Morgen Mittag nach Hause zu wanken, kann ich auch bis heute nicht viel Sympathie empfinden.
In einem Gespräch mit einer früheren Freundin, fielen bezüglich dieses Themas schon mal Worte wie "Du hast ja keine Ahnung, wie das ist, lange allein zu sein. Wo sie Recht hat.
Seit ich 17 war, befand ich mich nahezu immer in einer festen Partnerschaft. Nicht, dass ich bewusst danach gesucht hätte, irgendwie werde ich immer gefunden. Meine kürzeste Beziehung hielt vier Jahre, meine längste Durststrecke - wenn man sie denn als solche bezeichnen will - betrug vier Monate. Für mich gehörten Sex und Beziehung schon immer untrennbar zusammen. So wurde ich erzogen, so wurde es mir von meiner Familie vorgelebt und so habe ich es als selbstverständlich angesehen. Ich habe also wirklich keine Ahnung, wie es ist, lange allein zu sein. Aber ist DAS die Begründung dafür? Verspürt man, bloß weil man länger alleine ist, eine solche Verzweiflung, dass es einem egal ist mit wem man was macht? Dass man kein Interesse an einer längeren gemeinsamen Zeit mehr hat?
Umso entsetzter war ich, als letztens in der Kneipe das Wort für mich zum ersten Mal fiel. Grünauge erzählte von seiner Ulig. Ich dachte zunächst, es handle sich um den Nachnamen seiner Freundin. Nach viel Gelächter wurde ich schließlich aufgeklärt, es handelte sich nicht um einen Nachnamen, sondern um eine Abkürzung. Unterleibsinteressengemeinschaft - kurz Ulig. Ich war schlichtweg entsetzt. Denn Grünauge gehört offensichtlich (zumindest im aktuellen Lebensabschnitt) zu der Sorte Mann, die sich nicht viel aus Monogamie oder gar Beziehungen machen. Und mit dem war ich befreundet. Natürlich versuchte ich ihm meine Sichtweise näher zu bringen. Ihm die Vorzüge aufzuzeigen. Doch alle meine Bekehrungen schlugen fehl. Selbst Grauauge, der Mann an meiner Seite, hielt meine Vorstellung bezüglich Sex und Partnerschaft, für mehr als überholt. Er hätte schließlich in seiner Sturm- und Drangzeit auch so manche... Beenden wir den Dialog an dieser Stelle.
Gehöre ich tatsächlich einer aussterbenden Spezies an? Was fasziniert andere so an dieser Ulig-Geschichte? Stimmt, ich kann mich nicht in die Lage versetzen, wie es ist, lange allein zu sein. Trotzdem, verspürte ich noch nie in meiner Vergangenheit und verspüre ich auch inzwischen nie das Bedürfnis, außerhalb einer Partnerschaft tätig zu werden.
Du lebst in einer Seifenblase, weißt du das?
In einem Gespräch mit einer früheren Freundin, fielen bezüglich dieses Themas schon mal Worte wie "Du hast ja keine Ahnung, wie das ist, lange allein zu sein. Wo sie Recht hat.
Seit ich 17 war, befand ich mich nahezu immer in einer festen Partnerschaft. Nicht, dass ich bewusst danach gesucht hätte, irgendwie werde ich immer gefunden. Meine kürzeste Beziehung hielt vier Jahre, meine längste Durststrecke - wenn man sie denn als solche bezeichnen will - betrug vier Monate. Für mich gehörten Sex und Beziehung schon immer untrennbar zusammen. So wurde ich erzogen, so wurde es mir von meiner Familie vorgelebt und so habe ich es als selbstverständlich angesehen. Ich habe also wirklich keine Ahnung, wie es ist, lange allein zu sein. Aber ist DAS die Begründung dafür? Verspürt man, bloß weil man länger alleine ist, eine solche Verzweiflung, dass es einem egal ist mit wem man was macht? Dass man kein Interesse an einer längeren gemeinsamen Zeit mehr hat?
Umso entsetzter war ich, als letztens in der Kneipe das Wort für mich zum ersten Mal fiel. Grünauge erzählte von seiner Ulig. Ich dachte zunächst, es handle sich um den Nachnamen seiner Freundin. Nach viel Gelächter wurde ich schließlich aufgeklärt, es handelte sich nicht um einen Nachnamen, sondern um eine Abkürzung. Unterleibsinteressengemeinschaft - kurz Ulig. Ich war schlichtweg entsetzt. Denn Grünauge gehört offensichtlich (zumindest im aktuellen Lebensabschnitt) zu der Sorte Mann, die sich nicht viel aus Monogamie oder gar Beziehungen machen. Und mit dem war ich befreundet. Natürlich versuchte ich ihm meine Sichtweise näher zu bringen. Ihm die Vorzüge aufzuzeigen. Doch alle meine Bekehrungen schlugen fehl. Selbst Grauauge, der Mann an meiner Seite, hielt meine Vorstellung bezüglich Sex und Partnerschaft, für mehr als überholt. Er hätte schließlich in seiner Sturm- und Drangzeit auch so manche... Beenden wir den Dialog an dieser Stelle.
Gehöre ich tatsächlich einer aussterbenden Spezies an? Was fasziniert andere so an dieser Ulig-Geschichte? Stimmt, ich kann mich nicht in die Lage versetzen, wie es ist, lange allein zu sein. Trotzdem, verspürte ich noch nie in meiner Vergangenheit und verspüre ich auch inzwischen nie das Bedürfnis, außerhalb einer Partnerschaft tätig zu werden.
Du lebst in einer Seifenblase, weißt du das?
Grünäuglein - 8. Jul, 08:25
in zeiten der angestrebten geschlechtergleichheit wollen es nun viele frauen den männern gleich machen, was aber wiederum widernatürlich ist. von einer zwangsvorstellung rutscht man in eine andere. modelle wie die polyamorie sind im kommen. eifersucht wird als altmodisch und überholt angesehen. ich halte ein solches leugnen der natur und der genetischen anlagen für dumm, weil es sich irgendwann rächt. die liebe unterliegt leider in manchen gesellschaftskreisen wie alles modischen trends. man wechselt die partner wie die schuhe. so kommt es zu diesen unterleibsinteressengemeinschaften. aber gut. wem`s spaß macht. ich persönlich halte beziehungen, die oberflächlich und in der hauptsache sexuell ablaufen höchstens für eine kurze weile nett. da ich ein mann bin, fällt es mir schwer, nein zu sagen ... okay, das klingt primitiv, weil schwanzgesteuert, aber es ist wenigstens die wahrheit. es ist auch nicht so, dass ich ein notorischer fremdgänger wäre. außerdem ist es schade, wenn darum eine wertvolle liebesbeziehung zerbricht. und ich kann von meiner partnerin nicht treue erwarten, wenn ich selbst untreu bin. seufz. das ganze ist ziemlich vertrackt und läuft auf die schlichte weisheit hinaus: "man kann nicht alles haben im leben".
Aber es stimmt, in der Regel kann man halt nicht alles haben.
Und außerdem steht (eheliches) Zusammenleben in der Identitätsbildung erst an vorletzter Stelle. Wenn's danach geht, hat man noch bis mindestens 30 Zeit, sich zu binden. Je nach Kontext halt. Und manche erreichen diese Stufe halt eher oder nie bzw. überspringen soll wohl in der Theorie zumindest auch möglich sein.